Ottendorf, Schloss, Wandgemälde, um 1520

  

Schloß Ottendorf – Außenansicht
Schloß Ottendorf – Außenansicht

Das Schloss Ottendorf liegt in unmittelbarer Umgebung von Dresden im Vorland der sächsischen Schweiz. Mitten im Dorf, von einem kleinen Park umgeben und neben der gotischen Dorfkirche, befindet sich die schöne Vierflügelanlage.

Als erster Besitzer des Rittergutes Ottendorf ist 1489 ein Hans von Bärenstein bekannt, dessen Familie das Anwesen bis ins 17. Jahrhundert bewirtschaftete. Nachdem diese Linie erloschen war, ging das Gut als Lehen an die Herren von Bünau. Graf Heinrich von Bünau war kurfürstlich - sächsischer Diplomat und Historiker (1697 - 1762). Von 1748 bis 1754 beschäftigte er den weltbekannten Archäologen J.J. Winkelmann als Bibliothekar. Die Familie von Carlowitz erwarb später Schloss und Gut und hielten es in ihrem Besitz bis zur Enteignung im Jahre 1945.

Der ehemals von einem Wassergraben umgebenen hufeisenförmigen Anlage wurde im

17. Jahrhundert ein weiterer Flügelbau im Süden hinzugefügt, so dass das Schloss sich heute als Vierflügelanlage präsentiert, die in ihrem Inneren einen nahezu qua-dratischen Hof umschließt.

Bei Sanierungsarbeiten wurden in einem kleinen Flurbereich hervorragende Wand-malereien aus der Zeit um 1500 entdeckt. Leider waren einige Bereiche durch unsensiblen Umgang mit den Wandputzen (Elektroleitungseinbau) bereits zerstört. Nach eingehender Bauforschung, Untersuchung, Kartierung und Beprobung konnten die Wandmalereien freigelegt, konserviert und

Ausschnitt aus dem Wandbild um 1500
Ausschnitt aus dem Wandbild um 1500

restauriert werden. Bei der Darstellung handelt es sich um einen sogenannten Totentanz. Bilder von Rittern wechseln sich mit Totengerippen ab. Unter der barocken Zwischendecke darüber verbirgt sich eine bemalte Holzbalkendecke, die darauf deutet, dass hier ein großer und festlicher Saal vorhanden gewesen sein muss.


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