Technik: Laserstrahlbearbeitung in Restaurierung und Denkmalpflege




Fazit

Der Kasein-Überzug konnte durch den Einsatz moderner Hochtechnologie mit ausgesprochen hoher Qualität und unter größtmöglicher Schonung der Malerei-Oberfläche realisiert werden. Das Ergebnis der Laserbehandlung hat die Erwartungen weit übertroffen.

Abb. 11
Abb. 12
Abb.13

Freudige Überraschung: Nachdem bereits eine größere Teilfläche mit floralem Ornamentwerk freigelegt worden war, zeigten sich zur freudigen Überraschung aller Projektbeteiligten mehrere Tiere, die sehr phantasievoll und formenreich gestaltet sind; Hund, Hirsch, Hase und Vogel erinnern unweigerlich an ein Jagdthema – vielleicht die Leidenschaft des Hausherrn und Auftraggebers…?

Es ist als überaus glücklicher Umstand anzusehen, dass entwickelte Lasertechnik zu einem Zeitpunkt zur Verfügung stand, an dem sie als einzig gangbare und funktionierende Methode zur Freilegung und substanzielle Rettung der Deckenmalereien auch dringend notwendig war.

Es ist aber eine ebenso glückliche Fügung, dass sich ein Team engagierter Bauherren, Planer, Experten, Baubeteiligter, Förderer und Geldgeber zusammengefunden hatte, die nicht unproblematische Revitalisierung des "Biblischen Hauses" zu Görlitz mit höchstem Anspruch an sich und die Qualität des Geleisteten in Angriff zu nehmen und unter oft schwierigen Bedingungen zum erfolgreichen Abschluss brachte. Die Tatsache, dass der keinesfalls alltägliche Einsatz eines Lasers bei den Entscheidungsträgern und Fachleuten am "Biblischen Haus" wohlwollenden Zuspruch fand, war Ausdruck für den Willen nach maximaler Qualität und nicht zuletzt Zeichen des Vertrauens in die Arbeit der Ausführenden.


Abb. 14

Saal nach der Restaurierung der sehr befundträchtigen Wandflächen und der mit Laser gereinigten Holzbalkendecke 2004; Das bauarchäologisch hochinteressante, für Görlitz einmalige "Grabungsfeld" im Fußbodenbereich des Renaissancesaales konnte nach der Analyse gesichert und unter der neuen Tannenholzdielung verborgen und so nachkommenden Generationen in vorbildhafter Weise erhalten werden.


Gedankt sei dafür an dieser Stelle insbesondere:

  • der städtischen Bauherrschaft Görlitz, vertreten durch: Hoch- und Tiefbauamt der Stadt Görlitz, Dipl. Ing. Dieter Peschel, Ing. Kerstin Poost
  • der Projektsteuerung der Wüstenrot Stiftung, vertreten durch: Dipl. Ing. Sabine Schmidt-Rösel, Lindau
  • dem wissenschaftlichen Beirat der Wüstenrot Stiftung, vertreten durch:
    Prof. Berthold Burghardt, Braunschweig
    Prof.Dr. August Gebeßler, Stuttgart
    Prof.Dr. Norbert Huse, München
  • den Planern und Objektüberwachern Akad. Dipl. Rest. Frank-Ernest Nitzsche & Dipl. Ing. Arch. Roger Nowak, Bauforscher und Architekten, Görlitz / Dresden
  • dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, vertreten durch: Dipl. Ing. Udo Frenschkowski und Dr. Dipl. Rest. Arndt Kiesewetter
  • allen eingebundenen Mitarbeitern der mit der Ausführung der Laserreinigung betrauten Restauratoren-Sozietät Eric Stenzel & Sven Taubert, Dresden,
    insbesondere Dipl. Rest. Eric Stenzel und Dipl. Rest.(FH) Sabine Schröder

Autor:
Dipl.Restaurator Sven Taubert
Stenzel Taubert & Partner
Büro für Bauforschung und Denkmalpflege
Werkstätten für Restaurierung + Lasertechnik
Franz-Lehmannstr.18 – 01139 Dresden

Fotos:
Abb.1: Meßbildstelle Dresden,
Abb.2: IVD Dresden,
Abb.3 – 14: Dipl.Restaurator Eric Stenzel

Fußnoten:
1 Quelle: Andreas Bednarek, Frank-Ernest Nitzsche: Biblisches Haus Görlitz. Ludwigsburg 2004
2 Umfangreiche und sehr interessante Bauforschungen durch F. E. Nitzsche (Büro für Bauforschung Görlitz) haben die bis ins Mittelalter zurückreichende Vorgeschichte des Renaissancesaales aufgedeckt.
3 Laboratorium für naturwissenschaftliche Kunstgutuntersuchungen Prof. Dr. sc. nat. H.-P. Schramm, Dresden


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