Referenzen: Laserreinigung in Restaurierung und Denkmalpflege




Grimma - gefasste Holzskulpturen des 17. Jahrhunderts
Reinigung von Hochwasserschlamm auf gefassten Skulpturen und Goldoberflächen


Die Objekte

Die beiden gefassten Skulpturen, um 1685 in der Werkstatt Birnbaum gefertigt, stammen aus der Frauenkirche Grimma und sind als Ergänzung zu einem spätgotischen Kruzifix angefertigt worden. Die ca. 1m hohe Figur der Trauernden Maria lag bei der Elbeflut 2002 vollständig im Wasser. Nach der Trocknung war die gesamte Oberfläche mit äußert hartnäckigen und unterschiedlich starken Schlammschichten bedeckt. Zum Transport wurde diese Figur gefestigt, da die weiße originale Fassung einschließlich der Vergoldungen unter der Schlammschicht ihre Bindung teilweise verloren hatte.

Als Referenzfigur diente die Skulptur des Trauernden Johannes, der nicht mit Elbwasser in Berührung gekommen war. Die Bearbeitung erfolgte durch den Dipl. Restaurator Oliver Tietze.


Die Ergebnisse

Mit Hilfe des Lasergerätes konnte der Schlamm auf der Figur der Maria teilweise beseitigt werden. Alle dünnen Schichten ließen sich relativ gut entfernen, die dicken Schichten platzten ab und rissen die darunterliegenden bindungsarmen Originalfassungen mit herunter. Eine leichte Vergilbung der Weißflächen war zu beobachten.

Durch die Festigung im Vorfeld der Laserreinigung erwies sich die Schlammschicht wiederstandsfähiger als die Fassung. Erfahrungen an anderen Objekten haben ebenfalls gezeigt, daß die Laserreinigung generell vor der Festigung durchgeführt werden sollte. Erstens erfolgt durch die Laserreinigung keine mechanische Beanspruchung der Oberfläche, so daß auch schwach gebundene Oberflächen ohne Beschädigung bearbeitet werden können. Zweitens wird durch eine Festigung der Fassung auch die daraufliegende und zu entferndene Schmutzschicht gefestigt - die zur Laserbearbeitung notwendige Teilung dieser Schichten in eine absorbierende Schicht und eine refelektierende Schicht wird aufgehoben und die Laserreinigung somit unmöglich.

Die Reinigung der Goldoberflächen der Skulptur des Trauernden Johannes erfolgte dagegen problemlos und sehr gut. Diese Reinigung ist wässrig kaum möglich, da es dabei in der Regel zum Anquellen der Leim-Kreide-Grundierung und des Bolus kommt.

Arbeitsfoto (rechts)
Holzfigur "Maria" (unten links)
Holzfigur "Johannes" (unten rechts)
Holzfigur Maria Holzfigur Johannes

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